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"Wer nichts weiß, muß alles glauben."

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Für den Rechner sind sämtliche eingegebenen Daten nur Folgen von Zeichen. Der Leser lasse sich nicht dadurch täuschen, dass man in Programmen 'Datentypen' auswählen oder definieren kann (man denke z.B. an das Formatieren einer Spalte mit 'Datum' in MS Excel). Der 'Datentyp' hilft ihm lediglich
  • unzulässige Zeichenfolgen zu erkennen und deshalb als Eingabe abzulehnen.
  • sinnlose Operationen über dem Datum nicht zuzulassen (Bsp.: numerische Addition zweier Namen).

Er 'weiß' nicht, dass '29.02.2008' ein gültiges Datum ist, genauer: er kennt das Konzept 'Datum' nicht. Um Konzepte und Relationen geht es im nächsten Schritt, den semantischen Netzen.

Hier geht es um die semantisch beschreibende Hülle um Informationen. Metadaten sorgen erst dafür, dass Daten mit einer Semantik belegt werden. Für die Maschine sind es nur weitere Zeichenfolgen, für den Menschen allerdings die Brücke zwischen den Konzepten in seinem Kopf und den elektronisch gespeicherten Informationen.
werden 'angereichert' durch

Der kleine Abstand zwischen den Daten und dem umgebenden Ring von Metadaten ist kein Zufall. Führt man bspw. einen manuell gepflegten Index über bestimmte Dateien, 'kleben' die Metadaten nicht unmittelbar an den eigentlichen Daten, sondern sind separat von ihnen gespeichert.

Viele gebräuchliche Dateitypen vereinigen jedoch bereits Daten und Metadaten in ihrem Format. All diesen Dateitypen ist gemein, dass man jeweils ein Programm benötigt, um die Metadaten pflegen und auch recherchieren zu können.
  • Office-Dokumente enthalten Metadaten, die unter Windows über den 'Datei - Eigenschaften' - Dialog gepflegt werden können.
  • Tools zur Verwaltung von MP3-Dateien speichern die sog. 'Tags' jeweils zusammen mit dem komprimierten Audio-Stream.
  • Digitale Fotos enthalten sehr häufig Metadaten im internationalen EXIF-Standard. Die bekommen sie von der Kamera geliefert, mit der das Foto gemacht wurde.

Bei einer selbstentworfenen Verzeichnisstruktur sind Metadaten zumeist in den Namen der Verzeichnisse enthalten. Dateien können in ihren Namen bereits Angaben über deren Inhalt machen.

Somit sind Metadaten für viele Arten von Daten weder schwer zu beschaffen noch abzulegen. Natürlich ist es hilfreich, wenn es in der Ablage und/oder dem 'Tagging' bereits Konventionen gibt. Das sind Schemata, die beim Benennen immer wieder angewendet werden (z.B. bei einem Kontoauszug von meinem Schreibtisch: Der Dateiname
"2010-02-06 - 2010-03-05 Kontoauszug_Nr.003.pdf" folgt dem Schema
<BeginnZeitfenster> - <EndeZeitfenster> Kontoauszug_Nr.<eine dreistellige Nummer>.pdf.
Ich benenne alle Kontoauszugsdateien nach diesem Schema).

Metadaten dienen dem Informationsmanagement. Sie beschreiben näher, was sich in einer Datei oder einem Verzeichnis befindet. Ein semantisches Netz ist das elektronische Abbild menschlicher Vorstellungen von Realität im Rechner. Damit tauchen wir in das Wissensmanagement ein, und nach der etwas trockenen Lektüre der vorangegangenen Seiten wird es nun langsam spannend...

Copyright Th. Wiegand Letzte Änderung 01.06.2010